Mesa Verde – Nicht von dieser Welt
- Januar 19, 2020
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In der Ebene westlich der Rocky Mountains, am Colorado Plateau, erreicht man Mesa Verde – den kulturhistorisch bedeutsamsten Nationalpark der USA. Die geheimnisvollen Felsenwohnungen unterhalb des Hochplateaus sind eine architektonische Meisterleistung.
Mesa Verde (spanisch für «grüne Tafel») liegt auf einer dicht bewaldeten, grünen Hochfläche, die dem Park zu seinem Namen verhalf. Der Tafelberg erhebt sich bis zu 600 Meter hoch über die umliegende Landschaft und erreicht an seinen höchsten Punkten eine Höhe von fast 2.600 Metern über dem Meeresspiegel. Hoch über den Köpfen kreisen die Adler, während die Besucher des Mesa-Verde-Nationalparks über senkrecht aufragende Holzleitern an Felswänden hochklettern, um zu den ehemaligen Wohnbauten der Ureinwohner zu gelangen. Wer nicht schwindelfrei ist, wird sich an manchen Stellen vielleicht ein wenig überwinden müssen, doch die Mühe lohnt sich, denn einige der einmaligen Felsenwohnungen der «Ancestral Puebloans» im Südwesten von Colorado lassen sich nur über Holzleitern erreichen.
Steinerne Städte voller Geheimnisse, spektakulär in die Felswände eines Bergmassivs hineingebaut, erwarten den Besucher im 1906 gegründeten grössten archäologischen Schutzgebiet der Vereinigten Staaten. Mesa Verde besitzt über 4.000 bekannte archäologische Stätten, darunter etwa 600 Felsenwohnungen, und ist der bislang einzige Nationalpark in den USA, in dem kein Naturwunder, sondern menschliches Kulturerbe geschützt wird.
Unbestrittener Star des Parks und mit etwa 150 Räumen und 23 Kivas die grösste Felswohnung Nordamerikas ist allerdings der berühmte und äusserst eindrucksvolle Cliff Palace. Hier lebten einst über 200 Menschen in über 200 Räumen, mit zahlreichen Kivas und einem runden und einem quadratischen Turm. Es liegt in einer riesigen Felsenhöhle unter einem Felsüberhang und ist die meistfotografierte Sehenswürdigkeit im Park. Vom Hauptplatz führen Leitern in kreisrunde Kivas. An den Mauern sind hier und da noch verblasste Zeichnungen zu erkennen. Die rechteckigen Wohnräume und die für Zeremonien genutzten, kreisrunden Kivas sind mit grosser handwerklicher Fertigkeit aus Steinen unter der überhängenden Felswand hochgemauert worden.
Die Ancestral Puebloans und Mesa Verde
Der bewaldete und zerklüftete Mesa Verde überragt die ihn umgebende Landschaft um etwas mehr als 600 Meter. Besiedelt wurde er von den Ancestral Puebloans bereits im 6. Jahrhundert. Die Vorfahren der heute in den USA lebenden Stämme nannte man bis vor Kurzem noch «Anasazi», da dies aber in der Sprache der Navajo «Alter Feind» bedeutet, ist man zum politisch korrekten «Ancestral Puebloan», also den «Pueblo Vorfahren» übergegangen. Zunächst lebten diese innerhalb kleiner Gemeinschaften in einfachen Bauten, deren Überreste man an der Mesa Loop Road besichtigen kann. Im Lauf der nächsten Jahrhunderte entwickelte sich ihre Architektur immer weiter bis hin zu grossen Siedlungen mit mehrstöckigen Lehm- und Steinbauten, den Pueblos.
Im 12. Jahrhundert errichteten sie in iahrzehntelanger Bauzeit unter überhängenden Felswänden, den natürlich entstandenen Alkoven, ihre imposanten und einzigartigen Wohnkomplexe.
Wahrscheinlich aufgrund einer Dürreperiode verliessen sie diese aufwändig gebauten Städte schon nach erstaunlich kurzer Zeit am Ende des 13. Jahrhunderts wieder, da sie auf der Suche nach Wasser weiter in den Norden von New Mexico zogen. Wiederentdeckt wurden die verlassenen und jahrhundertelang vergessenen Höhlenwohnungen erst 1888, als zwei Cowboys nach verirrten Rindern suchten.
www. visitmesaverde.com
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