LowCost – Airline Wizz Air: 1,5 Mrd. Liquiditätsreserve !
- April 18, 2020
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Wizz Air, die grösste Billigfluggesellschaft in Mittel- und Osteuropa, welche in der Schweiz Basel und Genf anfliegt und die grenznahen Flugplätze Friedrichshafen und Memmingen, bekommt die aktuelle Situation mit COV-19 zu spüren. Im vergangenen Jahr ist die ungarische Airline zum bestimmenden Player in Osteuropa aufgestiegen und konnte satte 20 Prozent mehr Passagiere (39,8 Millionen) begrüssen. Zusammen mit der Abu Dhabi Developmental Holding Company wurde ein Joint-Venture gegründet. Wizz Air Abu Dhabi soll in der zweiten Jahreshälfte 2020 starten und das Emirat mit Zielen in Europa, Afrika und dem Nahen Osten bedienen. Doch auch bei Wizz Air ist der der Flugverkehr im März 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 34% zurückgegangen. Derzeit arbeitet Wizz Air mit 3% der Gesamtkapazität und verfügt jedoch über eine beeindruckende Liquiditätsreserve von 1,5 Mrd. EUR.
Der mittlerweile drittgrösste Low-Cost-Anbieter in Europa war auf Expansionskurs, dank des enormen Wachstums im osteuropäischen Markt. Noch im Januar 2020 wurden 3.151.622 Passagieren befördert, was ein Zuwachs von 22,8 Prozent oder fast 600.000 Passagieren gegenüber dem Januar 2019 bedeutete, und im Februar waren es gar 26 Prozent. Das sind Zahlen, wovon andere Airlines nur träumten. Wizz Air bietet mehr als 700 Strecken von 28 Stützpunkten aus und verbindet 155 Ziele in 45 Ländern mit einer Flotte von 121 Airbus Flugzeugen, die aus A320 und A321 bestehen. Man hat den enorm steigenden Reise-Markt Osteuropa schon vor Jahren frühzeitig erkannt und einer stetig wachsenden Zahl Passagiere Möglichkeiten durch erschwingliches Reisen eröffnet.
Derzeit passt Wizz Air seine Geschäftstätigkeit an die Anforderungen des Marktes und die bestehenden Möglichkeiten an. Langfristig hofft man auf ein Wachstum von 15%. Darüber hinaus bestätigt das Unternehmen, dass Wizz Air Abu Dhabi gemäss dem ursprünglichen Plan Fortschritte macht. Mit Lieferanten wird verhandelt, um die Vertragspreise zu senken und die Zahlungsbedingungen zu verbessern. Darüber hinaus will man bis zum Ende des Fiskaljahres 2023 schrittweise 32 alte Flugzeuge zurückgegeben, da bestehende Mietverträge auslaufen.
Seit dem Ausbruch des Coronavirus hat Wizz Air mit verschiedenen Regierungen zusammengearbeitet, um ihren Bürgern in Europa, Zentralasien, Nordafrika und Nordamerika Rückführungsflüge anzubieten. Zwei Wizz Air-Flugzeuge flogen beispielsweise in die USA und nach Kanada. Die Belegschaft wurde um 19% reduziert, was 1000 Personen entspricht. Aufgrund der COVID-19-Pandemie hat die Airline weitere andere Massnahmen ergriffen, um die Arbeitskosten zu senken: Gehälter von Piloten, Flugbegleitern und Bodenpersonal wurden um durchschnittlich 14% gesenkt. Die Vergütung des Generaldirektors, der Mitglieder des Verwaltungsrates wird um 22% gekürzt.
Schätzungen für das Geschäftsjahr 2020 – 2021 möchte Wizz Air keine vornehmen. Abhängig von der Entwicklung der COVID-19-Pandemie und den Reisebeschränkungen kann die Fluggesellschaft einen schnellen oder langsamen Neustart durchführen. Angesichts der grossen Liquiditätsreserve wird man die Pandemiekrise leicht überwinden.
Wer ist Wizz Air?
Die Airline wurde im Juli 2003 von József Váradi, zuvor CEO der ungarischen Malév, mit Sitz in London gegründet. Am 4. September 2003 wurde das Unternehmen als Limited in London registriert, und es wurden Tochtergesellschaften in Polen, Serbien, Bulgarien, Rumänien und der Ukraine angemeldet. Die Hauptfluglinie der Wizz Air ist bis heute Wizz Air Hungary. Das Ziel war, Low-Cost-Dienste in Zentral- und Osteuropa anzubieten und wie andere Billigfluggesellschaften, Flughäfen in der Nähe der Grossstädte anzufliegen. Finanziert wurde der Start mit 30 bis 50 Millionen Euro aus einem Risikokapitalfonds. Was mit zwei Flugzeugen angefangen hat, besteht heute aus 121 Flugzeugen (Airbus A320-200, Airbus A321-200, A321neo) mit einem Durchschnittsalter von 5,3 Jahren. Bestellt sind weitere 110 Airbus A321neo mit jeweils 239 Sitzen.
In den ersten dreieinhalb Monaten in der Geschichte der Airline flogen bereits 250.000 Passagiere, nach einem Jahr 1,4 Millionen. Dann war der Höhenflug nicht mehr aufzuhalten. Die Airline konzentrierte sich fortan auf Länder wie Polen, Rumänien, Litauen und Serbien und überholte beispielsweise in Rumänien die staatliche Fluggesellschaft TAROM nach der Zahl der Passagiere und ist seitdem dort Marktführer. Seit Oktober 2013 fliegt Wizz Air übrigens als erste Low-Cost-Airline aus Europa Dubai an.
28 europäische Basen
Das aktuelle Streckennetz der Wizz Air erstreckt sich von den 28 europäischen Basen aus über ganz Europa sowie einzelne Ziele im vorderasiatischen Raum: Bosnien und Herzegowina (Tuzla), Bulgarien (Sofia, Warna), Georgien (Kutaissi), Kosovo (Prishtina), Lettland (Riga), Litauen (Vilnius), Republik Moldau (Chișinău), Nordmazedonien (Skopje), Österreich (Wien), Polen (Breslau, Danzig, Kattowitz, Lublin, Posen, Warschau-Chopin, Szymany), Rumänien (Bukarest, Cluj-Napoca, Craiova, Iași, Sibiu, Târgu Mureș, Timișoara), Serbien (Belgrad), Slowakei (Košice), Ukraine (Kiew-Schuljany, Lwiw), Ungarn (Budapest, Debrecen), Vereinigtes Königreich (London-Luton).
Im deutschsprachigen Raum ist Wizz Air in Basel, Berlin, Bremen, Dortmund, Frankfurt-Hahn, Frankfurt/Main, Friedrichshafen, Genf, Hamburg, Hannover, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln/Bonn, Leipzig/Halle, Memmingen, Nürnberg und Wien vertreten.
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