Fernweh, Heimatliebe und Verantwortung
- November 3, 2020
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- Urs Huebscher
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Reisen in Corona-Zeiten
Fernweh, Heimatliebe und Verantwortung Reisen zählt zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten. Doch seit Corona ist alles anders. Wie sehr drückt das Fernweh und hat sich die Einstellung zu regionalem Reisen geändert? Gibt es Nachholbedarf, oder wird erst einmal gespart? Wie steht es um den Remote Travel Trend und werden Aspekte der Nachhaltigkeit in Zukunft stärker miteinbezogen? 1.310 Frauen und Männer zwischen 25 und 45 Jahren wurden zu ihren Trips in den letzten 6 Monaten und ihren Plänen befragt.
Lock Down, Risikogebiete, Kontaktbeschränkungen und Home-Office haben unser aller Bewegungsradius und Freiheitsgefühl in den letzten Monaten ordentlich eingeschränkt. Auch Reisen bekam eine völlig neue Qualität. Viele reisten trotzdem international, andere blieben in der Heimat. Dieses Bild zeigte sich auch bei JoinMyTrip, wo Reisende Travel-Buddies finden. Nutzer waren flexibel, organisierten statt der Surf- und Rundreise auf Bali einen Trip nach Fehmarn. Segelreisen für Kleinstgruppen boomten ebenso, wie ausgefallene Abenteuer-Touren abseits ausgetretener Pfade. Auf dem Pferderücken durch die einsame Wildnis Transsilvaniens? Auf JoinMyTrip findet jede noch so verrückte Idee, Gleichgesinnte. Aktuell sind vor allem Trips beliebt, auf welchen sich 3-5 Trip Mates in Portugal, auf Mallorca oder in Marokko fürs „Remote Arbeiten“ zusammentun. Doch wie hat sich die Reisefreude und Einstellung gegenüber dem Reisen in den letzten Monaten verändert? Wie groß ist die Sehnsucht nach Traumzielen auf der anderen Seite des Globus? Gibt es Nachholbedarf? Oder haben sich unsere Prioritäten verschoben? Die wichtigsten Ergebnisse in der Umfrage in der Übersicht:
Reiseerlebnisse sind der wichtigste Besitz
Die Mehrheit der Teilnehmer gibt an, dass schöne Erinnerungen an Reisen und besondere Erlebnisse in der Ferne ihnen besonders wichtig sind. 54% stimmen zu, dass Reisen sie lange durch den Alltag tragen und zu den wichtigsten Dingen zählen, die man besitzen kann. Nur 18 % stimmen nicht zu. Dazu passend geben 55% an, gefrustet zu sein, aktuell keine Reisepläne machen zu können.
Im Sommer 2020 reisten die meisten innerhalb Deutschland oder Europa
49% der Befragten geben an, in den vergangenen 6 Monaten trotz Corona gereist zu sein. Auf die Frage, welche Reisen unternommen wurden, gaben 53% Deutschland als Ziel an. 34,8% reisten innerhalb Europas und 2,7% sogar nach Asien. 2% waren in Nordamerika, 1%, in Südamerika und ebenfalls 1% in Australien/Neuseeland.
Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit nimmt zu
Auch das zunehmende Bewusstsein für ökologische Verantwortung spiegelt sich in den Antworten der Befragten: Immerhin 38% geben an, auch nach Corona weitestgehend auf Langstreckenflüge verzichten zu wollen. Eine etwas größere Gruppe will sich Langstreckenflüge allerdings auch in Zukunft nicht nehmen lassen: 52% geben an, nach Corona genauso reisen zu wollen, wie zuvor. 25% nennen explizit, bewusster reisen und mehr ökologische Verantwortung übernehmen zu wollen. 33% geben an, Gefallen am Slow Travel zu finden und dabei auf das Auto zu setzen. 17,4% wollen sich bei der Urlaubsplanung vermehrt für die Bahn entscheiden.
Nachholbedarf und Heimatliebe
Regionales Reisen scheint nach den Einschränkungen durch Corona weiteren Aufwind zu bekommen: 44,5% der Befragten haben während letzten Monate Gefallen an der Heimat gefunden und planen in Zukunft häufiger innerhalb des eigenen Landes zu verreisen. 29,3% hingegen wollen verpasste Trips und Chancen möglichst schnell nachholen und von der Bucketlist streichen.
Reisen trotz Einschränkungen
Obwohl Urlaubsplanung und Zukunftsaussagen im Allgemeinen aktuell schwierig sind, wurden die Studienteilnehmer zu ihren Vorhaben in den kommenden drei Monaten befragt. 15,2% geben an, dass sie trotz der Einschränkungen verreisen werden und in den nächsten drei Monaten, bzw. noch im Jahr 2020 Trips geplant haben. Als nächste Reiseziele geben 36% Deutschland an, 17,6% Europa und 2,7% Asien.
Reisen ist auch Begegnung
Corona sorgt nicht nur im Alltag für weniger Begegnungen. Die Einschränkungen der Reisetätigkeiten bedeuten auch, dass viele Momente, bei welchen Menschen zusammenfinden, andere Lebensweisen kennenlernen und die Perspektive wechseln, entfallen. Diesen Aspekt des Reisens vermissen viele Studienteilnehmer besonders: 30,8% geben an, dass es sie besonders stört, durch Corona nur rudimentäre soziale Kontakte pflegen zu können. Sie nenne Reisen als eine tolle Möglichkeit, um das Defizit nach Corona auszugleichen und neue Menschen kennen zu lernen. 18% wünschen sich sogar ein digitales Tool, um Gefährten für einen Trip zu finden. 38% der Befragten geben dazu an, am liebsten mit Freunden zu verreisen, aber an unterschiedlichen Budgetvorstellungen oder Interessen zu scheitern.
Träumen oder sparen
Vorfreude ist die schönste Freude. Und in der Zukunft zu schwelgen und Pläne zu schmieden, scheint aktuell ein großes Thema zu sein. 48% der Befragten geben an, in Gedanken schon ihre Post-Corona Traumreise zu planen. Auf der anderen Seite zeigt sich auch, dass die Kaufkraft nachgelassen hat: 31,5% der Befragten geben an, zunächst etwas sparen zu und da bei der Reisekasse ansetzen zu wollen.
Über JoinMyTrip: Single-Abenteurer finden Gefährten, erfahrene Globetrotter organisieren Reisen für Gruppen – und können damit sogar Geld verdienen: Das ist die Idee von JoinMyTrip. Das Startup aus Hamburg hat nach zwei Jahren schon deutlich mehr als 100.000 Nutzer aus 17 Ländern, die Träume und Kosten teilen. Investoren gaben 1,5 Millionen Euro, um das Portal für den Sprung auf 15 Millionen User zu rüsten. Im Juli 2020 rankte Business Insider JoinMyTrip unter den 20 wachstumsstärksten Startups Deutschlands – trotz Corona und Branchen-Crash.
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