Eine durch das neue Coronavirus hervorgerufene Überlastung der Gesundheitssysteme und bereits bestehende Lieferengpässe bei lebenswichtigen Mitteln gegen vorherrschende Krankheiten bergen die Gefahr eines massiven Anstiegs von Todesfällen in Ländern des Südens. Schon während des Ebola Ausbruchs von 2014-2016 in Guinea, Liberia und Sierra Leone sind die Todesfälle durch Malaria und andere Krankheiten wie HIV/AIDS und Lungenentzündungen in die Höhe geschnellt.
Weltweite Massnahmen gegen Covid-19 sind nötig, um Gesundheitssysteme zu schützen und ihr Funktionieren für die Bevölkerung zu gewährleisten. Gleichzeitig dürfen diese Massnahmen den Zugang zu anderen lebensrettenden Massnahmen wie Malaria- und HIV-Prävention, -Diagnose und -Behandlung nicht einschränken. Christian Lengeler, Präsident der Swiss Malaria Group und Malaria-Experte am Schweizerischen Tropeninstitut, weist darauf hin: «Der enorme Fortschritt, der in der Gesundheit in den letzten zwei Jahrzenten erreicht wurde, ist in akuter Gefahr. Bereits berichtete die WHO über Unterbrechungen in den Lieferketten für wichtige Medizinalprodukte wie zum Beispiel langlebige Mückennetze zur Malaria-Prävention, Schnelldiagnosetests und Medikamente, die auf die Sperrung und die Aussetzung des Imports und Exports von Waren als Reaktion auf Covid-19 zurückzuführen sind».
Besorgnis über Schweizer Hilfe
Carole Küng, Swiss Malaria Group Geschäftsleiterin, zeigt sich besorgt: „International tätige Schweizer Nichtregierungsorganisationen befürchten einen grossen Spendeneinbruch als Folge der Coronakrise zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Die WHO warnt Afrika sich aufs Schlimmste vorzubereiten, jedoch die Mittel dazu fehlen im globalen Süden. Mehr Kranke und eine beispiellose sozio-ökonomische Krise verlangen nach einem globalen Engagement. Für die Swiss Malaria Group und ihre Mitgliedorganisationen, wie das Schweizerische Rote Kreuz, SolidarMed und Terre des Hommes (Tdh) ist es wichtig zu betonen, dass Solidarität nicht an der Landesgrenze aufhören darf. Denn klar sein sollte spätestens jetzt: Globale Gesundheit kennt keine Grenzen.“
So betont Karolin Pfeiffer von SolidarMed und Vorstandsmitglied der Swiss Malaria Group: „Die Antwort auf Covid-19 muss dringend zu einer Stärkung der lokalen Gesundheitssysteme führen, und darf nicht auf Kosten anderer lebensnotwendiger Gesundheitsdienstleistungen wie etwa Mutter-Kind-Gesundheit, Malaria, HIV oder Tuberkulose gehen.“
Die Swiss Malaria Group bringt Forschungsinstitutionen, öffentliche Einrichtungen, die Privatindustrie und die Zivilgesellschaft zusammen, um Malaria erfolgreich zu bekämpfen. Gemeinsames Ziel ist es, das Schweizer Engagement in der Malariabekämpfung zu erhalten und zu stärken.
Mehr Infos: https://www.swissmalariagroup.ch/en/
Mitgliederorganisationen: https://www.swissmalariagroup.ch/de/ueber-uns/mitglieder/
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