Die Schweizer Jugendherbergen haben sich in den vergangenen Jahren einer weitgehenden Modernisierung unterzogen. Moderne Neubauten und ein an die Gästebedürfnisse angepasstes Zimmerangebot prägen diesen Wandel.
Wer an Jugendherbergen denkt, wird schnell mit Erinnerungen an die Schullager im Massenschlag von einst konfrontiert. Doch die Zeiten haben sich geändert und mit ihnen auch die Standards der Jugendherbergen. Die letzten Jahre der Schweizer Jugendherbergen waren geprägt von zahlreichen ikonischen Neu- und Umbauprojekten, zum Beispiel den Neubauten in Scuol (2007), Interlaken (2012), Gstaad (2014) oder das wellnessHostel4000 in Saas-Fee (2014), das weltweit erste Hostel mit eigenem Wellness- und Fitnessbereich. Im Juni 2017 eröffnete die neu renovierte Jugendherberge «Bella Lui» in Crans-Montana und im Frühjahr 2018 nahm die frisch umgebaute und modernisierte Jugendherberge in Bern den Betrieb wieder auf. Weitere Projekte in Burgdorf, Genf, Laax, Luzern und Schaan-Vaduz sind ebenfalls bereits in fortgeschrittener Planung.
Auch wenn sich die Jugendherbergen in den vergangenen Jahren stark verändert haben – das Beste von einst wird natürlich beibehalten, so z. B. die Bereiche für Kinder und Jugendliche mit Spielen, Tischtennis etc.
Angepasstes Zimmerangebot
Im Rahmen der Modernisierung des Netzwerks mit seinen heute 51 Unterkünften wurde auch das Zimmerangebot der Jugendherbergen den heutigen Gästebedürfnissen angepasst. Das Angebot besteht heute neben den Mehrbettzimmern mit vier und sechs Betten zunehmend aus Familien- und Doppelzimmern – viele davon mit eigener Dusche / WC. Zudem haben die Jugendherbergen spezielle Tarife für Kinder und Senioren und bieten sich daher ideal für Ferien mit der ganzen Familie an – von den Grosseltern bis zum Kleinkind.
Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit im Fokus
Als nicht Profit-orientiertes Unternehmen stellen die Schweizer Jugendherbergen die Nachhaltigkeit ins Zentrum ihrer Tätigkeit – und zwar in ökologischer, wirtschaftlicher wie auch sozialer Hinsicht.
Für Neubauten hat das Unternehmen auf Minergie und ECO als Standard gesetzt. Minergie-zertifizierte Bauten weisen gegenüber konventionellen Bauten einen wesentlich geringeren Energieverbrauch auf. Zudem wird in zahlreichen Jugendherbergen auf erneuerbare Energie gesetzt, z. B. durch Solaranlagen oder 100 Prozent Strom aus Wasserkraft. Auch im Einkauf der einzelnen Betriebe wird auf umweltfreundliche Produkte gesetzt – das reicht von Lebensmitteln bis hin zu Haushalts- und EDV-Geräten.
Einen speziellen Fokus richten die Schweizer Jugendherbergen auf die Barrierefreiheit. Heute liegt der Anteil hindernisfreier Betriebe bei über 60 Prozent. Die barrierefreie Infrastruktur wird jedoch nicht nur in den Neubauten umgesetzt, sondern auch in bestehenden und kleineren Hostels.